Dialogferne – Abgründe aktueller Weltpolitik

Als wir 2020 und 2021 an unserem Buch Dialog statt Trauma arbeiteten, haben wir wie so viele andere – Fachleute oder Laien – Krieg in Europa eigentlich nicht mehr für möglich gehalten (trotz einer Reise in die Ukraine 2018). Wir wussten um Kriege und Not in der Welt, aber die allgemeine Perspektive war doch, dass dies mehr und mehr abnehmen würde. Also war die hoffnungsvolle Grundstimmung: Dialog statt gewalterzeugtem Trauma.

Stattdessen Krieg in der Ukraine. Horror in Nahost. Und an so vielen anderen Stellen unseres Planeten. Es sträubt sich in uns, das aufzuzählen.

Und dann die Unsäglichkeiten in der Tagespolitik weltweit. Überall gereizte, polarisiernde Tendenzen immer mehr. Es wird in Kauf genommen oder sogar begrüßt, dass Bürger:innen dieses Landes sich ernsthaft fragen: Müssen, sollten wir auswandern?

All die derzeitigen Schrecklichkeiten wollen wir hier nicht im Einzelnen benennen. Aber einige Dimensionen, in denen dabei Dialog verraten wird, können wir benennen.

Festhalten am Dialog und daran, dass hier in Wirklichkeit das Thema der Zukunft liegt, sofern die Menschheit überleben will.

Dialog braucht einen anderen Mut, als andere in den Krieg zu schicken oder für unwert zu erklären.